Living Sun ist wohl eine schöne Frau. Sie sieht nicht ganz gewöhnlich aus, aber auch nicht sonderlich ungewöhnlich, und doch ist sie hübsch. Sie ist elegant und wirkt auf Fremde manchmal etwas außerirdisch, jedoch ist dies nicht beabsichtigt. Living ist geistig zar älter als die New World, älter als 1722 Jahre, aber körperlich ähnelt sie einer 8 jährigen. Noch hat ihr Gesicht keine Falten, auch wenn ihre Augen älter als üblich zu blicken scheinen. Sie ist recht groß für eine Frau, mit Einem Meter und Achtund- siebzig Zentimetern übrragt sie so manchen Mann. Sie ist schlank, mit größeren Kurvungen, aber ihre Figur scheint eher elegant als schlank zu sein. Sie hat lange Beine und eine schmale Taille, ihre Arme und Beine sind jedoch recht dünn im Vergleich zu ihrem Körper und wirken zu Recht schwächlich. Sie hat eine blasse Haut, die sehr rein ist und nur selten von einer Sommersprosse verunziert wird. Sie hat kaum Narben, ihre einzig auffällige ist vielleicht eine, die von ihrem linken Schlüsselbein quer über ihr Herz bis kurz über höhe des Bauchnabels reicht. Living hat fast hüftlange, weißblonde Haare, die in sanften Wellen über ihre Schultern fallen und auch wenn diese recht weiblich und schön sind, steckt dessen Trägerin sie oft zurück, da sie einfach keinen Nutzen daran finden kann. Liv hat ein schmales, herzförmiges Gesicht, mit ausdrucksstarken Wangenknochen und großen mandelförmigen Augen, aus denen ein paar dunkelbraune Iriden herausblicken. In ihrem linken Auge scheint sich ein winziger schwarzer Fleck unter der Pupille eingegraben zu haben, doch ist er nur sichtbar, wenn man einen Abstand von etwa fünf Zentimetern zu ihrem Gesicht hat. Living hat eine schmale, gerade Nase und ihr Mund ist klein und dessen Lippen voll, doch wie das meiste ihres Aussehens, beachtete Liv diese nicht weiter. Anssonsten ist über Living Suns Körper nur noch zus agen, dass sie ungewöhnlich große Füße und Händer mit sehr langen Fingern hat- eine Außnahme bildet der Ringinger der linken Hand, auf dem eine lange Narbe liegt und der dessen Bewegungsfreiheit etwas einschränkt.

Mein Charakter? Wohl eher langweilig, da ich ein nachdenkliches und zutiefst ehrliches Wesen bin. Ich muss meistens überlegen, wenn ich eine Entscheidung treffe und bin lange nicht so spontan, wie ich es gerne wäre, aber mit den Jahrtausenden habe ich damit abgefunden und durchaus Vorteile daran entdeckt, vorallem, da ich mich nicht als dumm bezeichnen würde und fast immer richtig nach meinen Entscheidungen liege. Meine Ehrlichkeit ist leider meistens etwas hinderlich, da ich selbst Notlügen verabscheue und als Priesterin des Sonnenaufgangs seltsamerweise vom Volk zur Wahrheit verpflichtet bin. Mancher könnte jetzt denken, wenn er das so ließt, dass ich ein schüchternes Wesen bin, doch kaum etwas trifft wengier zu als das. Durch Jahrtausende im Mittelpunkt habe ich mich daran gewöhnt beachtet zu werden und auch davor war ich nie besonders zurückhaltend. Doch bin auch kein Wesen, dass die Aufmerksamkeit sucht, lediglich wenn ich meine, Zeuge einer Ungerechtigkeit zu werden, mische ich mich gerne ein. Ich bin weder agressiv noch streitsuchend, aber wenn so etwas passiert, dann bemerke ich manchmal für mich irritierenderweise, dass ich mich gerne in einen Kampf stürze.
Am wichtigsten von meinem Charakter ist wohl, dass ich immer bereit wäre, mich zu opfern.

Meine Zeit begann lange vor dem Anbruch des Neuen Zeitalters und das meiste davon ist mit dem Sterben der Zeugen in Vergessenheit geraten. Ich will diese alten Geschichten nicht aufrühren, auch, da es zwar nicht verboten, aber nicht erwünscht ist, über die alte Zeit zu sprechen. Zum ersten Mal geschichtlich erwähnt wurde ich wohl bei der letzten Götterschlacht. Manche behaupten, ich wäre damals noch ein sterbliches Wesen gewesen, aber das ist Nonsens. Ich war schon damals Göttin, auch wenn ich mich lange versteckt gehalten hatte, bis ich, angetrieben durch die Trauer eines plötzlichen Verlustes, mich nach draußen wagte.
Es war noch nicht zus pät und es ist mir ein Rätsel, weshalb die Hochgötter damals auf mich hörten, aber sie taten es und der Krieg wurde unterbunden. Die Wesen, für die damals Jahrhunderte voller Schrecken und Leid endeten, waren mir dankbar und sie erhoben mich ebenfalls in den Stand eines Hochgottes, sogar den des mächtigsten. Ich wurde Götterkönigin, mit der Macht und der Pflicht, die anderen Götter in Zeiten der Unsicherheit zu bannen.
Die nächsten Jahre verbrachte ich jedoch außerhalb der großen Städte und der Politik. Zusammen mit Nuri Hadai, der Hochgöttin des Wissens, und Cho Yuge, der Göttin des Krieges, bereiste ich die fernen Länder um Frieden in das Chaos und Licht in die Herzen der Wesen zu bringen. In dieser Zeit lernte ich die beiden schätzen und mögen, sie wurden Freundinnen von mir und auch, als die beiden in ihre Heimaten zurückkehrten, blieb ich als Wanderin stets mit den beiden in Verbindung. In der folgenden Zeit, die mir heute so schnell vor den Augen davonzieht, habe ich die alten Tempel wieder errichtet und war an den Bau der Hauptstädte beteiligt. Manchmal fällt es mir schwer zu glauben, was ich alles in den beiden letzten Jahrtausenden getan habe, doch es ist wahr.
Ich war eine Kriegerin, Heilerin, durchlebte Phasen von Hunger und Trauer, war allein und wurde unterstützt, zuviel um es in einem Sterblichen Leben zu berichten und zu wenig, als dass es relevant wäre.
Die letzten Fünfzig Jahre verbrachte ich überwiegend in Lenkor, der Stadt der Künstler, doch an dem Tag des Unglücks besuchte ich Tok. Ich wünschte ich wäre dageblieben, vielleicht hätte ich etwas unternehmen können, hätte die Hunderte von Opfern beschützen können, doch es war mir nicht gegönnt.
Und nun steht Krieg bevor und ich weiß nicht, wie ich den Krieg verhindern kann. Nun, ich wusste es nicht. Jetzt habe ich einen Plan und er ist abstruss und schwächt ungemein, aber er ist die Hoffnung. Die Einzige.
Mögen die Erwählten Wesen schnell ihr Schicksal finden und das Land vor Krieg bewahren.